02.09.2024

Mit 40 kW und feuerfester Kleidung auf dem Estering

Es war wieder so weit: Die Studierenden der TU Hamburg luden zur alljährlichen Sponsorenfahrt ein! Als stolzer Hauptsponsor des Formula Student Teams, e-gnition Hamburg, folgten wir der Einladung.

Pünktlich um kurz vor neun standen wir jedoch zunächst vor den verschlossenen Toren des Esterings in Buxtehude. Nach einem kurzen Telefonat und zwei akademischen Viertelstunden später trafen dann die ersten Studierenden an der Rennstrecke ein. Wir wurden herzlich empfangen und mit einem leckeren Stück Kuchen begrüßt, während die restlichen Studierenden mit den Fahrzeugen eintrafen.

Als schließlich alle vor Ort waren, ging es auch schon los. Der erste von uns dreien schlüpfte in die feuerfeste Unterwäsche und den Rennanzug, bevor die Einführung in die Fahrzeuge begann.

„Ihr müsst euch in fünf Sekunden aus dem Auto befreien können,“ hieß es. Fünf Sekunden? Das ist nicht viel! In dieser Zeit muss man den Notaus finden und drücken, das Lenkrad abnehmen, den Vierpunktgurt lösen und sich aus dem engen Monocoque herauswinden. Zum Glück hatten wir mehrere Versuche, und am Ende schaffte jeder von uns den Ausstieg in der vorgegebenen Zeit.

Nun sollte es richtig losgehen. Der erste von uns stieg ins Auto und begann den Parcours mit gedrosselter Leistung zu fahren. Doch nach einer Runde endete die Fahrt abrupt in einer Linkskurve – das Fahrzeug schaltete sich ab und blieb stehen. Verwirrung machte sich breit. Die Studierenden überprüften alles, konnten jedoch keinen Fehler finden und ließen uns erneut starten. Doch nach nur wenigen Metern blieb das Fahrzeug wieder stehen. Die Studierenden rauften sich die Köpfe. Bei Temperaturen weit über 25 Grad musste unser Fahrer weiterhin im warmen Rennanzug in der Sonne ausharren.

Nach mehreren gescheiterten Versuchen, das Auto schnell wieder zum Laufen zu bringen, entschieden sich die Studierenden, das Modell von 2023 vom Anhänger zu holen. Doch auch dieses Fahrzeug wollte nicht richtig anspringen.

Die Zeit verstrich, und wir begannen uns langsam damit abzufinden, dass vielleicht niemand von uns mehr fahren würde. Doch plötzlich die Erleichterung: Das 2024er Modell lief wieder! Jetzt ging alles ganz schnell, und einer nach dem anderen stieg in das etwa 500.000 Euro teure Rennauto, um ein paar Runden zu drehen.

Das Gefühl war überwältigend. Der Anpressdruck des Fahrzeugs war so hoch, dass es bei 100 km/h theoretisch kopfüber an der Decke fahren könnte. Es fuhr sich wie ein gedoptes Go-Kart, und man wollte gar nicht mehr aussteigen – zumindest bis der Körper sich meldete. Ohne Servolenkung, eingeengt im Monocoque, und bei knapp 30 Grad in der prallen Mittagssonne, wurde der Körper nach wenigen Minuten zum limitierenden Faktor.

Als wir ausstiegen, hatten wir alle ein breites Grinsen im Gesicht. Jetzt verstanden wir, warum manche Studierende bis zu 80 Stunden pro Woche in dieses Projekt investieren. Erschöpft, aber glücklich machten wir uns schließlich auf den Heimweg.

Vielen Dank an die Studierenden des e-gnition Teams, für diese großartige Erfahrung. Wir wünschen weiterhin viel Erfolg beim Tüfteln, Bauen und Fahren!