Spannendes Meisterschaftsfinale in Eichenbühl – Avon GLPberg Cup 2019

11.09.2019

Das Saisonfinale des Avon GLPberg Cups 2019 fand in diesem Jahr im Rahmen des Bergrennens Eichenbühl im schönen Unterfranken statt. Bereits zum 52. Mal jährte sich das Traditionsrennen, das spannende Kämpfe auf der 3050 m langen, anspruchsvollen Strecke mit den Mutkurven Klinge,  Honda- und Zielkurve garantiert. Insbesondere an der Klinge herrscht eine einzigartige Atmosphäre, hier ist auch bei strömenden Regen die Tribüne immer voll besetzt und die Stimmung kurz vor dem Überkochen. Ein tolles Erlebnis für jeden Bergrennsport-Fan. Dazu kann man sich im Festzelt zu jeder Zeit mit leckerem Essen und Kuchen versorgen, das Abendprogramm mit Bürgermeister, Blaskapelle und Schauprogramm ist sowieso legendär. Es gibt wohl kaum einen passenderen Ort für den Saisonabschluss. Auch ist wohl keine Siegerehrung so gut besucht wie die in Eichenbühl – das Festzelt platzte auch in diesem Jahr aus allen Nähten.

 

 

In der GLP waren insgesamt 40 Fahrzeuge zugelassen, 14 davon hatten in der GLPberg genannt. Leider konnte der viertplatzierte in der GLPberg Meisterschaft Stefan von Rhein-Morbe mit seinem Volvo 343 R-Sport keinen Startplatz ergattern. Dazu musste Heinz Berghoff (BMW 2002 Tii Touring) aus beruflichen Gründen kurzfristig seine Teilnahme absagen. Das Team von Fragstein hatte zwar die Unfallschäden vom Bilster Berg an ihrem Ford Escort  weitestgehend behoben, bekam aber den Motor nicht richtig ans Laufen, so dass auch die zweitplatzierten der Meisterschaft leider nicht antreten und somit nicht mehr aktiv in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen konnten. Unser Fahrer Jörg Pohlmann war zwar mit einem „Matschauge“ angereist, aber solange er noch etwas sehen konnte, war er auch rennbereit.

 

 

Die Ausgangslage war somit klar: Manfred Ruth (Peugeot 205 SX) stand schon vor dem letzten Rennen als Avon GLPberg Meister fest. Er hatte über die gesamte Saison konstant Punkte gesammelt und dazu kein Rennen ausgelassen. Wir gratulieren ganz herzlich. Manni, Du hast Dir die Meisterschaft redlich verdient. Richtig spannend wurde allerdings der Kampf um die nachfolgenden Plätze. So konnten sich noch 7 Fahrer in die Top-3 fahren, bzw. bei Abwesenheit auf den Verbleib dort hoffen. Als Drittplatzierte vor dem Saisonfinale konnte auch das TANDLER Team mit Fahrer, Mechaniker und Teamchef in Personalunion Jörg Pohlmann auf eine tolle Meisterschaftsplatzierung hoffen. Doch der Reihe nach:

Nach der Anreise am Freitag richtete sich die GLPberg-Fahrergemeinschaft auf der üblichen Wiese direkt am Vorstart und in unmittelbarer Nähe zum Festzelt häuslich ein. Aufgrund der sehr durchwachsenen Wettervorhersage wurden Pavillions und Zelte dieses Mal etwas besser gesichert und lieber ein Hering mehr eingeschlagen. Auch eine Komplettimprägnerung der Zelte erschien sinnvoll. Nach der Papier- und Technikabnahme konnte es dann zum gemütlichen Teil übergehen.

 

 

Am Trainingssamstag hieß es: Früh aufstehen! Um halb Acht erfolgte, etwas überraschend, bereits der Aufruf für die GLPberg. Da es wider Erwarten nicht regnete und auch den ganzen Samstag über trocken blieb, wurde es etwas hektisch. Das Frühstück entfiel größtenteils, Reifen wurden gewechselt und Fremdstartkabel kamen zum Einsatz, um müde Batterien zum Leben zu erwecken. Trotzdem stand dann das komplette GLPberg Feld pünktlich am Vorstart. Da dann aber die Zeitnahme Probleme machte, verzögerte sich der Ablauf schon jetzt. Dazu kamen einige Rennunterbrechungen durch Abflüge in den anderen Klassen. Durch Zusammenlegung von Startgruppen, was lange Wartezeiten mit leerem Magen im Ziel zur Folge hatte, konnte der Zeitplan dann aber weitestgehend eingehalten werden. Die 3 Trainingsläufe liefen für unseren Jörg problemlos und er konnte sich mit seiner Alfa Romeo GTV 2.0 Stradale von 1:49.500 min über 1:45.192 min auf 1:43.129 min steigern. Damit hatte er seinen Rythmus gefunden. Nicht so problemlos lief es leider bei Bernd Zimmermann, bei dessen Fiat Abarth 1000 TC bereits nach dem ersten Trainingslauf kein Vortrieb mehr vorhanden war und er somit die Segel streichen musste. Nach dem Trainingstag konnte die Bergrennsportgemeinde dann einen entspannten Abend im Festzelt verbringen. Zu spät sollte es allerdings nicht werden…

 

 

…denn am Rennsonntag ging es wieder früh los und da es seit den frühen Morgenstunden regnete, war abermals Reifenwechseln angesagt. Somit montierte Jörg wieder die Semislicks, die sich schon am Bilster Berg als äußerst diffizil erwiesen hatten. Der Setzzeitlauf geriet somit zu einer ziemlichen Rutschpartie, mehr als eine 2:14.283 min war einfach nicht drin, zahlreiche Quersteher inklusive. Was mit echten Regenreifen möglich ist, zeigte Jörgs Bruder Axel Pohlmann mit seinem Gruppe-G (seriennahen) Alfa Romeo 75 TS: War er auf trockener Strecke noch leistungsbedingt fast 6 Sekunden langsamer als Jörg, so war er auf nasser Strecke am Sonntag nahezu 10 Sekunden schneller. Nun spielt die Schnelligkeit ja an sich nur eine untergeordnete Rolle bei der GLP, aber wenn ein Auto nur durch die Gegend rutscht, ist es eben schwierig, die Setzzeit zu wiederholen. Auch das machte Axel besser und lag nach dem ersten Wertungslauf auf Platz 1 der GLPberg, während sich Jörg auf Platz 4 hinter Günter Hoor (Porsche 944 S2) und Volker Kröll (VW Polo 86C) einsortierte. Damit spitzte sich der Kampf um die Top-3 der Meisterschaft zu und alles sollte sich im 2. Wertungslauf entscheiden. Eine Schrecksekunde hatte Marie Alicia Vogt mit ihrem BMW E30 325i auf der Rückführung nach dem 1. Wertungslauf. Nachdem sie Benzingeruch wahrgenommen hatte, schlugen plötzlich Flammen aus dem Motorraum. Der Brand konnte glücklicherweise schnell von Streckenposten gelöscht werden, aufgrund der entstandenen Schäden war aber ein weiterer Start nicht möglich. Schade!

 

 

Der zweite und alles entscheidene Wertungslauf fand dann wieder im Trockenen statt und nun galt es, die langsamen Zeiten aus dem nassen Setzzeitlauf möglichst zu reproduzieren – und dies nur auf Basis des Gefühls, denn Zeitmesser jeglicher Art sind ja verboten. Dementsprechend ruhig ließ es Jörg mit seiner GTV angehen und setzte sich ein Drehzahllimit von 4500 U/min. Mit dieser motorschonenden Fahrweise verpasste er seine Setzzeit um lediglich eine knappe Sekunde. Besser machte es nur noch Volker Kröll, der sich damit den Tagesklassensieg sicherte. Unser Jörg konnte sich von Platz 4 auf den zweiten Platz verbessern, während sich Meister Manfred Ruth auf den dritten Platz vorschob und damit seine Klasse bei den Gleichmäßigkeitsprüfungen abermals aufblitzen ließ. Günter Hoor wurde Vierter, Axel Pohlmann bekam für seinen 5.Platz noch einen Pokal, so dass die „Fratelli  Pohlmann“ ihr gutes Ergebnis am Abend trotz wieder einsetzenden Regens im Fahrerlager ordentlich feiern konnten. Kevin Wolf (BMW E36 318is), Richard Allan Hall (Lotus Seven S1) und Lothar Löffler (Opel Kadett D) vervollständigten auf den Plätzen 6, 7 und 8 das Klassement der GLPberg. In der Tagesgesamtwertung der GLP lagen die drei Erstplatzierten der GLPberg auf den Plätzen 2, 3 und 4 von 29 gewerteten Fahrern: Ein tolles Ergebnis! Unser Dank gilt Dan Thilmany Photography für die schönen Actionfotos.

 

 

Durch den zweiten Platz in der Klassenwertung konnte sich unser Fahrer Jörg Pohlmann mit seinem Alfa Romeo noch auf den zweiten Platz der Jahreswertung vorschieben und ist somit nun amtierender Deutscher Avon GLPberg Cup Vizemeister und Sieger der Oldtimer Wertung – und das, obwohl ihm eine Rennteilnahme fehlt. Wir freuen uns riesig über die bisher beste Saison des TANDLER Scuderia Transaxle GLPberg-Teams und gratulieren Manni Ruth erneut zum Gewinn der Meisterschaft sowie dem Team Kröll zum dritten Platz in der Endwertung. Wir hatten viel Spaß und freuen uns schon jetzt auf die Saison 2020. Zum Schluss geht ein großer Dank an Richard Allan Hall für die einwandfreie Organisation der vergangenen Saison. Hut ab!

 

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