Reifenpech am Hauenstein – Avon GLPberg Cup 2019

29.07.2019

Genauso heiß wie am Iberg (Rennbericht Ibergrennen) sollte auch der Auftakt zum 50. Hauenstein Bergrennen ausfallen. Bei strahlendem Sonnenschein und knapp 40°C geriet der Aufbau des Fahrerlagers zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Letztes Jahr war die Scuderia Transaxle mit der TANDLER Alfa Romeo GTV 2.0 Stradale terminlich bedingt leider nicht am Start, dieses Jahr freute sich Fahrer Jörg Pohlmann umso mehr auf die 4,2 km lange Strecke, die zu den schnellsten Bergrennstrecken im Kalender gehört, gelegen in der schönen Rhön.

 

 

Aufgrund der Zündprobleme beim letzten Rennen, hatte Jörg in der Zwischenzeit den programmierbaren Verteiler samt Zündspulen noch einmal getestet und den Verteiler als Übeltäter lokalisiert. Eine Zündspüle bekam kein Signal mehr und sämtliche Verbindungsversuche per Bluetooth blieben erfolglos. Das gesamte 123-Ignition-Paket wurde ausgebaut und zum Hersteller zurückgeschickt – bisher leider ohne Rückmeldung. Also wurde wieder auf den bewährten mechanischen Formula GT Verteiler zurückgerüstet und dieser neu justiert. Wie sich zeigen sollte, sprang der Motor nach erfolgreicher Zurückrüstung deutlich besser an und lief das ganze Rennwochenende absolut zuverlässig.

 

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Nach der Papierabnahme und problemloser technischer Überprüfung waren alle 13 GLPberg Teilnehmer gut gerüstet für den Trainingssamstag. Dieser begann leider aufgrund technischer Probleme bei der Zeitnahme etwas verspätet und da es schon im ersten Trainingslauf überraschend viele Abflüge (ohne Personenschaden) und technische Ausfälle (der Hauenstein belastet insbesondere die Motoren extrem) gab, konnten nur 2 Trainingsläufe durchgeführt werden. Dazu standen die GLPberg-Fahrer mehr als eine Stunde am Vorstart – in kompletter Rennausrüstung und bei sengender Hitze. Davon ließ sich aber niemand die Laune verderben und auch die Scuderia Transaxle war am Ende des Tages sehr zufrieden, hatte Jörg doch mit seiner GTV zum ersten Mal überhaupt die 2:30er Marke geknackt und zunächst eine 2:29er, im zweiten Lauf sogar eine 2:27er Zeit in den Asphalt gebrannt.

 

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Leider hatte Oliver von Fragstein mit seinem Ford Escort mit der Fahrbarkeit des wieder eingebauten, alten Motors zu kämpfen – der neue, leistungsstärkere Motor musste nach nur wenigen Einsätzen mit Kolbenfressern auf allen 4-Zylinder wieder ausgebaut werden.

 

 

Der Rennsonntag begann mit leichtem Nieselregen, zum ersten Lauf war die Straße aber wieder abgetrocknet und die Sonne kam heraus. Der Setzzeitlauf konnte also zu regulären Bedingungen durchgeführt werden, am Ende stand für den TANDLER Alfa Romeo eine Zeit von 2:25.942 min zu Buche – nochmals 2 Sekunden schneller als am Vortag und eine gute Ausgangslage für die weiteren Rennläufe – wenn da nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Es wurde stetig dunkler am Himmel und als die GLPberg-Truppe bereits am Vorstart für den 2.Lauf stand, begann es, stark zu regnen, dazu kam die Info, dass die „Straße im Wald schwimmt“. Dies gab dann den Auschlag, schnell ins Fahrerlager zurückzurollen und von den Slicks auf Regenreifen, bzw. in Ermangelung echter Regenreifen wie im Falle des TANDLER Alfas, auf Straßenreifen umzubauen. Dies konnte zwar in rekordverdächtiger Zeit erledigt werden, aber als dann der Start erfolgte, war die Strecke bereits fast wieder komplett abgetrocknet und mit den Straßenreifen war natürlich nicht ansatzweise eine schnelle Zeit möglich – am Ende fehlten Jörg ca. 9 Sekunden auf den Setzzeitlauf – damit war an eine Top-Platzierung nicht mehr zu denken.

 

 

Vorteile hatten die GLPbergfahrer, die, egal ob trocken oder nass, immer die gleiche Bereifung fahren und somit gleiches Material zur Verfügung hatten. Die wenigen feuchten Stellen wirken sich natürlich auch dann weniger auf die Zeit aus, wenn die Fahrzeit generell länger ist, man also im Schnitt langsamer unterwegs ist – somit haben in diesem Fall leistungsschwächere Autos die Nase vorn. Am Ende des Tages lagen dann auch fast nur Fahrer mit Laufzeiten um die 3 Minuten auf den vorderen Plätzen. Hätte Jörg nicht auf Regenreifen gewechselt, dann wäre sicherlich mehr drin gewesen, aber hinterher ist man ja immer schlauer ;). Zumal der letzte Lauf wieder im Trockenen stattfand und die Zeit recht nah an der Setzzeit lag: 2:24.743 min. Eine Zeit, über die sich unser Pilot sehr freute, da es zum einen seine mit Abstand schnellste jemals am Hauenstein gefahrene Zeit war und zum anderen, weil er damit im engen, freundschaftlichen Duell mit Klaus Twedell und seiner laubfroschgrünen Ginetta G12 die Nase dieses Mal knapp vorn behielt. Die schnellsten Zeiten in der GLPberg wurden abermals von Lothar Löffler (Opel Kadett D; 2:08.459), Heinz Berghoff (BMW 2002 tii Touring; 2:12.304) und Richard Allan Hall (Lotus Seven S1; 2:14.744) gefahren.

 

 

Natürlich gratulieren wir ganz herzlich den Gewinnern der Gleichmäßigkeitswertung: Es gewann Stefan von Rhein-Morbe auf seinem seltenen Volvo 300-R Sport mit einer Gesamtabweichung von 1,677 Sekunden vor Volker Kröll (VW Polo 86 C; 3,330 s) und Kevin Wolf (BMW E36 318is; 3,398 s). Durch den (unnötigen) Reifenwechsel handelte sich Bernd Zimmermann ein Problem an seinem Fiat Abarth 1000 TC ein, so dass er leider vorzeitig die Segel streichen musste.

 

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Unser Jörg erreichte am Ende mit einer Abweichung von 9,833 Sekunden Platz 8, war aber insbesondere aufgrund der tollen Perfomance seines 35 Jahre alten Alfas trotzdem sehr zufrieden. Auf der Rundstrecke am Bilster Berg (17./18.8.) werden die Karten neu gemischt. Wir freuen uns auf spannende Kämpfe.

PS: Ein großer Dank auch an unseren GLPberg Fotografen Hüpapics für die tollen Actionfotos!