Mini-Sommer am Hauenstein/Rhön

Nahaufnahme des Ansaugkrümmers und der Vergaser eines Automotors. Zu sehen sind verschiedene Metallkomponenten, Schläuche und Anschlüsse.

01.08.2017

Anders als in den vergangenen Jahren, fand das diesjährige Hauenstein Bergrennen bereits Ende Juli und somit vor dem Osnabrücker Bergrennen statt. Für unseren Fahrer Jörg Pohlmann und seiner Alfa Romeo GTV 2.0 Stradale war es der erste Einsatz in 2017. Dabei kam auch zum ersten Mal das neue, kurz übersetzte Getriebe mit einem speziell angefertigten TANDLER Kegelradsatz zum Einsatz. Da in der Rennpause zuvor auch noch einige andere Details überarbeitet wurden, stellte das Rennen in der schönen Rhön eine Art erster Test da. Das Wetter zeigte sich dieses Mal von seiner schönsten Seite und erst mit Rennende am Sonntag ging ein kurzer, aber heftiger Schauer nieder, die Trainings- und Rennläufe fanden komplett in trockenen Verhältnissen statt – während es im übrigen Deutschland zumeist regnete.

Am Samtagmorgen wurden dementsprechend die Slicks aufgezogen und es ging zum ersten Trainingslauf. Schon jetzt begannen die Probleme am Alfa, die sich leider den ganzen Samstag über nicht abstellen ließen. Der Motor drehte zwar bis 5500 U/min sehr willig, darüber hatte er aber Aussetzer. Diverse Abstimmungsarbeiten am Vergaser machten die Symptome nur noch schlimmer, auf ein konzentriertes Annähern an den Grenzbereich und finden eines guten Rythmus, der ja so wichtig bei Gleichmäßigkeitsprüfungen ohne Uhren ist, war nicht zu denken. Das Schrauben und Suchen des Fehlers in den Pausen bei sommerlicher Hitze machte dies auch nicht besser. Dazu kam, dass aufgrund der Motorvibrationen beide Doppelvergaser vom Typ Weber 45 DCOE die Deckel der Düsenkammer verloren und nur dank eines netten Mitstreiters der GLPberg, der noch 2 Deckel in seiner Zauber-Vergaser-Kiste hatte, das Training überhaupt fortgesetzt werden konnte. Vielen Dank an dieser Stelle an Stephan Lewitzki, der mit seinem Ford Anglia (Harry Potter lässt grüßen) mal wieder extrem schnell unterwegs war.

Nach dem Training wechselte Jörg dann alle 8 Zündkerzen des Twin Spark Vierzylinders, reinigte den Benzinfilter und synchronisierte die Vergaser erneut. Wirklich Hoffnung, dass der Motor nach diesen Arbeiten am Rennsonntag besser laufen sollte, machte er sich aber nicht.

 

Doch am nächsten Tag waren die Probleme dann tatsächlich wie weggeblasen. Leider war das aber zu spät, um den richtigen Rythmus zu finden. Zumal das neue, sehr kurze Getriebe eine deutliche Umstellung bedeutete. Daran wird sich Jörg erst gewöhnen müssen. Alles, was in den Jahren zuvor galt, passt nun nicht mehr. Es müssen komplett andere Gänge in den jeweiligen Kurven gewählt werden, dazu sind nun auch beim Abbremsen andere Schaltvorgänge (natürlich mit Zwischengas) notwendig. Bis das alles klappt, wird wohl noch etwas Lernzeit nötig sein. Was sich aber schnell herauskristallisierte: Die kurze Übersetzung passt viel besser zum Berg. Endlich passt die Gangabstimmung wie angegossen. Das Potenzial des Autos hat sich deutlich erhöht – jetzt muss der Fahrer nur noch lernen, es auch zu nutzen.

Am Ende wurde die TANDLER GTV 2.0 Stradale in der GLPberg-Wertung 9. von 16 Startern, eine Abweichung der beiden Rennläufe vom Setzzeitlauf von mehr als 2 Sekunden war in diesem hochklassigen Feld einfach zu viel für eine bessere Platzierung. Die Klasse gewann Oliver von Fragstein (Ford Escort) vor Günther Hoor (Porsche 944 S2) und Franz Hilger (Chevron B38). Herzlichen Glückwunsch aus Bremen!

Bis zum Jubiläumsrennen in Borgloh, dem 50.Internationalen Osnabrücker Bergrennen am 1.Augustwochenende sind es jetzt nur noch ein paar Tage. Der Alfa wird bereits wieder präpariert und kann dann hoffentlich zeigen, was wirklich in ihm steckt. Wir sehen uns in der Borgloher Schweiz – dieses Jahr nicht zuletzt aufgrund des Rekordstarterfelds mit fast 250 Nennungen mit Sicherheit eine Reise wert!